Reden wir über Gute Arbeit für Solo-Selbstständige! Halbzeit der Erhebung „Arbeitsbedingungen aus der Sicht von Solo-Selbstständigen“

Rina Depperschmidt aus dem Haus der Selbstständigen (HDS) berichtet in ihrem Blogbeitrag über eine Erhebung zu den Arbeitsbedingungen von Solo-Selbstständigen und gibt einen kurzen Einblick zur Zwischenauswertung. Die Erhebung läuft seit September und eine Teilnahme ist noch bis zum 2. Dezember möglich.

Mit dem Haus der Selbstständigen (HDS) haben wir als INPUT in einem großen Projektverbund den Auftrag angenommen, Solo-Selbstständige und ihre Interessengemeinschaften dabei zu unterstützen, die Arbeitsbedingungen und Vergütungssituation von Solo-Selbstständigen zu verbessern. Um Verbesserungen anzustreben, ist es sinnvoll, zuerst den Status quo zu ermitteln. Seit September läuft deshalb im HDS eine Erhebung zu den Arbeitsbedingungen von Solo-Selbstständigen. Solo-Selbstständige bilden eine sehr heterogene Erwerbsgruppe, die Erhebung soll helfen ein Bild davon zu bekommen, wie sie ihre Arbeitsbedingungen einschätzen. Zudem stellt sie im Sinne eines Pilotprojektes den Versuch dar, jene Arbeitsbedingungsfaktoren zu identifizieren, die für das Belastungserleben von Solo-Selbstständigen relevant sind. Darüber hinaus testen wir in der Erhebung, ob Fragen zur subjektiv wahrgenommen Qualität von Arbeitsbedingungen von allen Solo-Selbstständigen – die ja unter sehr unterschiedlichen Verhältnissen arbeiten – gleichermaßen verstanden werden.  

Die Erhebung läuft noch bis zum 2. Dezember. Bis zum 21.10.24 haben 552 Solo-Selbstständige den Fragebogen vollständig ausgefüllt. Tatsächlich konnten wir in der Zwischenauswertung eine relativ große Bandbreite an Berufen erkennen. Das heißt, es haben sich ebenso solo-selbstständige Hebammen durch den Fragebogen geklickt, als auch vereinzelt Solo-Selbstständige aus den Bereichen Innenausbau und Zimmerei, Tourismus und Kosmetik. Größere Teilnehmer*innenzahlen haben wir im Bereich Journalismus und Redaktion zu verzeichnen, aber auch Übersetzer*innen haben viele teilgenommen, ebenso Lehrkräfte und Veranstaltungstechniker*innen.

Die Gute Arbeit hat es – für abhängig Beschäftigte – von der gewerkschaftlichen Forderung gegenüber Arbeitgebern über parteipolitische Programme längst in den breiten öffentlichen Diskurs hin zur allgegenwärtigen Formel der Fachkräftesicherung geschafft. Der DGB-Index Gute Arbeit und die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) haben dazu sicherlich wesentlich beigetragen.

Wir erhoffen uns von der HDS-Erhebung der Arbeitsbedingungen aus Sicht der Solo-Selbstständigen daher auch, dass das Thema Gute Arbeit für Solo-Selbstständige Eingang in diesen Diskurs findet.

Nach der Auswertung der Befragung, werden wir die Ergebnisse mit den Interessenvertretungen diskutieren: Wo hat unsere Umfrage neue Einblicke gebracht? Was deckt sich auch mit ihren Erfahrungen und wird nun mit Daten unterfüttert? Wir wollend das erhobene Wissen den Verbänden für ihre Arbeit zur Verfügung stellen. Dafür haben wir eine Veranstaltung in Form einer Praxiswerkstatt mit Verbänden und Kammern für März 2025 geplant.

Die Bewerbung läuft über alle uns zur Verfügung stehenden Kanäle, ist jedoch auf weitere Mitwirkung angewiesen. Auf der HDS-Homepage gibt es Vorlagen für die Verbreitung. Gerne kann aber auch der direkte Umfragelink geteilt werden: „Gute Arbeit“ von Solo-Selbstständigen. Mehr Hintergrundinformationen gibt es auch in unserem Podcast.

 

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